Emmanuel Macron wird an diesem Montag in Paris vor den versammelten französischen Botschaftern seine außenpolitischen Prioritäten für 2025 vorstellen. Er bekräftigte, dass „Europa seine Sicherheit und Verteidigung nicht länger an andere Mächte delegieren kann“ und forderte eine Stärkung der französischen Militärkapazitäten, um Souveränität und Sicherheit zu gewährleisten. Diese Strategie steht vor dem Hintergrund globaler Krisen, insbesondere in der Ukraine, im Nahen Osten und rund um Taiwan.
Die Botschafterkonferenz, die von der Anwesenheit des polnischen Außenministers Radoslaw Sikorski geprägt ist, wird die Unterstützung der Europäischen Union für die Ukraine gegenüber Russland hervorheben. Polen, das seit dem 1. Januar den EU-Vorsitz innehat, spielt eine Schlüsselrolle als logistische Achse für westliche Militärhilfe, während Europa eine mögliche Änderung der amerikanischen Haltung mit der Rückkehr von Donald Trump an die Macht befürchtet.
Der Präsident wird auch auf die Spannungen im Nahen Osten eingehen. Seit den Hamas-Angriffen im Oktober 2023 und der israelischen Offensive im Gazastreifen ist die Region in eine schwere humanitäre Krise gestürzt. Der Konflikt hat sich trotz eines brüchigen Waffenstillstands im November auf den Libanon ausgeweitet. Macron sollte auch auf den politischen Übergang in Syrien zurückkommen, der durch den Abgang von Bashar al-Assad und die Ankunft von Ahmad al-Chareh gekennzeichnet ist. Frankreich hat eine internationale Konferenz vorgeschlagen, um diesen Übergang zu unterstützen.
Allerdings durchlebt die französische Diplomatie eine Phase der Unruhe. Die Reform von 2022, die Neubesetzung des traditionellen Diplomatenkorps und die Verschiebung der Jahreskonferenz auf 2024 aufgrund der Olympischen Spiele haben Bedenken geschürt. Der für 2025 geplante Haushalt mit einer Kürzung der externen Maßnahmen um 4,3 % und einer drastischen Kürzung der Entwicklungshilfe (-23 %) birgt die Gefahr, diese Spannungen zu verstärken.
Trotz dieser Herausforderungen versucht Frankreich, seine Rolle auf der internationalen Bühne zu festigen. Außenminister Jean-Noël Barrot wird kürzlich in Syrien eine Pressekonferenz mit seinem polnischen Amtskollegen abhalten, um den diplomatischen Fahrplan und die Prioritäten der europäischen Präsidentschaft vorzustellen. Diese Bemühungen zielen darauf ab, den französischen Einfluss in einer sich schnell verändernden Welt zu stärken.